Anfang Mai führte der Kreuzbund Steinheim wieder einmal im Rahmen der Motivationsgruppe einen Filmeabend im Franziskushaus in Steinheim durch. Anfangs wurde eine Dokumentation über das Thema „Jugendliche und Komasaufen“ gezeigt, welche belegte, dass dieses Thema immer noch hochaktuell ist. Der Hauptfilm, der anschließend gezeigt wurde behandelte auch das Suchtthema „Alkohol“.

Es wurde der Film „Rückfälle“ mit Günter Lamprecht in der Hauptrolle aus dem Jahr 1976 gezeigt, in dem das Drama über den Abstieg eines Alkoholikers thematisiert wird. Eigentlich sieht die Welt für den Protagonisten Manfred Burger nach einer Entziehungskur wieder normal aus und es scheint, dass er seine Alkoholsucht in den Griff bekommt. Doch als er vollständig trocken ist, muss es feststellen, dass die Gesellschaft um ihn herum mit seiner Krankheit nicht umgehen kann: er verliert seinen Job, die Gewerkschaft hat kein Verständnis für ihn und die Beziehung zu seiner Frau ist stark angeschlagen. Nirgends findet Burger Halt, auch weil Alkoholismus von vielen nicht als Krankheit betrachtet wird. Der Mann entgleist daher immer mehr und die Flasche wird sein täglicher Begleiter. In lichten Momenten weiß er, dass er es nicht alleine schaffen kann und sucht bei einer Therapeutin Hilfe. Doch sobald Burger wieder getrunken hat, wird er gewalttätig und schlägt seine Frau. Die Konsequenz heißt Scheidung! Alles gerät immer mehr aus der Bahn, der Kranke befindet sich in einem Teufelskreis ohne Ausweg, der zu einem fatalen Ende führt.

In der nachfolgenden Gesprächsrunde waren sich die Teilnehmer auch einig, dass dies sicherlich ein Film ist, der unter die Haut geht und auch von der Aktualität her bis heute nichts verloren hat, denn das Verständnis Außenstehender für die Problematik des krankhaften Alkoholikers ist auch weiterhin nicht die Regel. “Rückfälle“ ist mit Sicherheit ein niederschmetterndes Werk über die Macht des Alkoholismus und über seine alltägliche Verharmlosung. Das Fazit der Gruppe: Schwerer Tobak, aber ein wichtiger Film, der wieder einmal bewusst machte, wie wichtig die regelmäßigen Besuche der Selbsthilfegruppe sind.