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Seminar „Schuldgefühle“

Jedes Jahr bietet der Kreuzbund Steinheim unter anderem 2 hausinterne Tages-Seminare mit von den Mitgliedern vorgeschlagenen Themen bei uns im Franziskushaus an. Dieses Mal hatten wir uns für das Thema „Schuldgefühle“ entschieden.
Mit René Oehler, ausgebildeter Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, konnten wir wieder einen ausgezeichneten Seminarleiter für diesen Tag gewinnen, der bereits schon oft bei uns, allein und auch mit Kollegen, zu Gast war.
Es hatten sich insgesamt 11 interessierte Teilnehmer eingefunden, eine große Runde, was dafür spricht, dass dieses Thema auch nach jahrelanger Abstinenz beim einen oder anderen Gruppenmitglied auch heute noch eine große Rolle spielt.
Wir starteten den Tag erstmal mit einem kleinen Frühstück, um für die anstehenden Aufgaben gewappnet zu sein. Mit einer Einführungsrunde zum Thema sowie der Frage, was jeder von dem heutigen Seminar erwartet, haben wir dann begonnen. Unter anderem stand im Raum, wie jeder einzelne mit dem Thema Schuld überhaupt umgeht oder ob man überhaupt Schuldgefühle hat und was denn überhaupt Schuldgefühle sind.
In Zweierteams machten wir uns dann erstmal „ans Eingemachte“. Hier sollten wir erörtern, wofür wir uns schuldig fühlen, was haben wir für Befürchtungen? Wie gehen wir bisher mit unseren Schuldgefühlen um und hat sich unser Umgang damit im Laufe der Jahre verändert? Und WARUM gehen wir so und nicht anders mit unseren Schuldgefühlen um?
Die Ergebnisse hierzu hielten wir auf großen Plakaten fest und anschließend besprachen wir diese für jeden in der großen Runde. Mit Unterstützung von Herrn Oehler, der mit viel Einfühlungsvermögen auf jeden Einzelnen einging, diskutierten wir die einzelnen Fälle und versuchten der Problematik auf den Grund zu gehen.
Das Sprechen über Schuldgefühle kann auf zwei Ebenen stattfinden. Einmal auf der Sachebene (neutral – Kopfebene) sowie der Beziehungsebene (persönlich – emotionale Ebene). Auch die Einsicht, dass Vergangenes nicht rückgängig gemacht werden kann, aber man jetzt etwas tun kann, z. B. auch Zugeständnisse machen, dass Fehler gemacht wurden und einem nun bewusst ist, dass das Gegenüber dadurch verletzt wurde und man sich falsch verhalten hat. Aber auch, dass das Vergangene nicht als Druckmittel verwendet werden sollte und immer wieder neu aufgeworfen wird, sondern sich überlegen, was ist denn das eigentliche Problem in dem Moment der Auseinandersetzung.
Herrn Oehler ist es an diesem Tag gelungen, uns allen Mittel und Wege aufzuzeigen, wie wir mit unseren Schuldgefühlen umgehen können. Nicht nur den Alkoholkranken, sondern auch den Angehörigen, damit wir alle auf unserem Weg der zufriedenen Abstinenz gestärkt weitergehen können mit mehr Zuversicht und Selbstvertrauen.
Es war ein wahrlich lohnenswerter Tag. Natürlich hatten wir während den Pausen auch immer wieder die Gelegenheit uns persönlich auszutauschen und eventuell auch andere Sichtweisen in Betracht zu ziehen. Dieses Event hat uns allen wieder unheimlich viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf das nächste Seminar.