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Wieder einmal Kinoabend

Anfang Oktober führte der Kreuzbund Steinheim wieder einmal im Rahmen der Motivationsgruppe einen Filmeabend im Franziskushaus in Steinheim durch. Zum Thema Alkohol stand an diesem Abend das Drama „Dunkle Tage“ aus dem Jahr 1999 von Margarethe von Trotta auf dem Spielplan. In dem Film geht es um eine Frau, Mutter zweier Kinder, die nach dem Tod ihres Mannes zunehmend im Alkohol Trost sucht. Je mehr ihre Sucht und die Begleiterscheinungen das Leben der Familie bestimmen, desto unerträglicher wird die Situation für die beiden Kinder.

„Das Schlimmste war, dass wir nie wussten, wie sie abends nach Hause kommen würde. Ob sie uns anschreien, schlagen oder mit uns fröhlich sein würde. “Diese Aussage der Kinder sagt bereits alles. Eine Alkoholikerin zur Mutter zu haben ist ein schweres Schicksal. Die Regisseurin zeigt dies in „Dunkle Tage“ bis an die Grenze des Unerträglichen. Susanne von Borsody liefert ein eindringliches Trinker-Porträt. „Ich bring mich um, ich schwöre es Dir!“ Was gibt es da für eine Tochter zu tun? Mittrinken und gemeinsam untergehen oder sich aus dem Bann der krankmachenden Mutter befreien, auf die Gefahr hin, den Rest des Lebens mit einer Schuld zu leben?

Dass dieser Film nicht glücklich endet, ist einerseits konsequent, entspricht der Trinker-Biografie der Heldin. Ihr Tod, mit dem der Film beginnt, ist außerdem die beste Möglichkeit, die Alkoholikerin nicht zum Monster werden zu lassen. Gut recherchiert, baut es viele Wahrheiten über Trinker-Familien zu einer Geschichte zusammen. Besonders mit der realistischen Perspektive der Co-Abhängigkeit ist der Film zu einem Klassiker geworden.

Auch in der anschließenden Diskussionsrunde über den Film waren sich die Teilnehmer einig, dass es sich bei Alkoholismus um eine Krankheit handelt, welche die ganze Familie in Mitleidenschaft zieht. Deswegen wird auch in den Selbsthilfegruppen des Kreuzbundes großen Wert daraufgelegt, auch den Angehörigen den Besuch der regelmäßig stattfindenden Sitzungen zu ermöglichen. Denn es gibt ihn, den Weg aus diesem Dilemma, auch wenn es kein einfacher ist. Das Fazit der Gruppe war auf jeden Fall, dass der Film unter die Haut ging und man weiterhin, gerade durch die Besuche der Selbsthilfegruppe, auf dem abstinenten Weg weitergehen will.

Mit einem selbst gezauberten Finger-Food-Buffet ließen die „Filmeschauer“ den Abend gemütlich ausklingen.